Anmerkungen und Gedanken zu „Es ist einmal, in gar nicht allzu langer Zeit.“

Ursprünglich war der Text ein weitergedachter Gedanke des Liedtextes zu „Gestern von Morgen“ von Neonschwarz. In dem Lied wird von einem fiktiven Morgen auf ein Gestern zurückgeblickt. „Setz dich einfach mal zu mir und ich erzähle dir ein Stück, ich blättere die Seiten um Jahrzehnte lang zurück. Du glaubst es nicht, doch es gab da mal ne Zeit, da waren die Leute hier zu fast allem bereit.“ Diese Textzeile animierte mich dazu meine Vorstellung von einem möglichen Morgen aufzuschreiben. Je mehr ich schrieb, umso mehr stellte sich für mich auch die Frage wie denn dieses Gestern aussah und wie es zum Morgen kam. Ich habe versucht durchs weiterschreiben eine Antwort darauf zu finden. Bald fiel mir auf, dass ich in der Zeitphase zwischen Gestern und Morgen immer mehr Ereignisse aus dem realen heute einbaute, auch wenn ich die Ereignisse leicht abwandelte oder aus dem Kontext riss. Das machte es für mich einfacher, weil ich mich so noch besser in die Gedanken des Protagonisten hineinversetzen konnte. Anderseits verschwamm für mich dabei die Grenze zwischen Fiktion und Realität immer mehr und ich versuchte beim Schreiben dieses Gestern weiter auszubauen. Dabei verlor ich den Blick auf das Morgen.

Vorausgesetzt die beschriebene Utopie würde tatsächlich real sein, ist es realistisch, dass es noch immer Faschisten gäbe – oder zumindest Menschen die die befreite Gesellschaft ablehnen? Wie würden diese Menschen leben? Ist es realistisch das es weiterhin Kriege geben würde? Wäre das nicht ein Bruch zu den Idealen, die diese Menschen haben würden? Was würden die Menschen dabei fühlen? Wie würden sie darauf reagieren? Wie würden Menschen die in einer libertären Gesellschaft aufgewachsen sind, mit einem faschistischen Angriff umgehen?

Solche und viele weitere Fragen stellen sich mir beim Entwickeln des Textes – und noch habe ich darauf keine wirklichen Antworten gefunden.

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