Hannovers Umgang mit Geflüchteten

Während Anfang des Jahres die Kampagne RASSISMUS TÖTET ihre Mobilisierung für die Aktionen und Demonstrationen, insbesondere für die Großdemo in Erinnerung an die rassistischen Pogrome in Rostock-Lichtenhagen ’92 startete, wurde bekannt das die Stadt Hannover einen ehemaligen Bunker als Unterkunft für 40 Geflüchtete nutzen wollte. Der Aufschrei in der Bevölkerung war groß.

Bei einer Veranstaltung die über die Pläne informieren sollte, äußerten Anwohner_innen ihren Ärger, sagten sie hätten Angst darum das ihre Grundstücke u. Wohnungen nun weniger Wert haben würden und das die geflüchteten das Klima im Stadtteil stören würden. Es  gründete sich eine Initiative gegen die geplante Unterkunft für Geflüchtete und sammelte Unterschriften.  Auch wenn es einige positive Stimmen gab, war die Stimmung von Vorurteilen und Misstrauen geprägt.

Anfang Mai wurden Hakenkreuze und die Zahl „88“ an die Fassade geschmiert. Die Täter konnten bis heute nicht ermittelt werden.

Als weitere Unterbringung sollte ein leerstehendes Hotel genutzt werden. Dieses liegt zentral in der Stadt – in direkter Nähe zu Rotlichtviertel und Straßenstrich. Auch hier wurden Proteste wütender Anwohner laut. Aussagen wie „Die Kriminalität ist hier schon hoch genug“ „Wir haben schon viele andere Probleme  und „Wir fühlen uns hier schon jetzt nicht sicher“ bestimmten die öffentliche Diskussion.

Nun gab die Stadt bekannt das sie das City Hotel „Flamme“ nicht anmietet, da die geforderte Mietsumme des Besitzers zu hoch sei. Nun wird über die vorübergehende Nutzung eines leerstehenden Altenheims im Stadtteil Kirchrode diskutiert. Der Stadtteil ist geprägt durch einen hohen Altersdurchschnitt, eine ganze Reihe von Altenheimen und vielen Villen mit größeren Grundstücken. Bisher war die Planung das Gelände des leerstehenden Seniorenheims für Luxuswohnungen zu nutzen. Eine entsprechende Bebauung ist bereits in Planung.

Positiv zu bemerken bleibt: Teile der Stadtpolitik lehnen eine zentrale Unterbringung ab und wollen die Geflüchteten in einzelnen Wohnungen unterbringen. Aber auch hier fehlen entsprechende Objekte.

Wie die HAZ heute bereichtet leben zur Zeit 651 Geflüchtete in Hannover, davon sind 365 in diesem Jahr angekommen. Zur Erfüllung der vom Land vorgegeben „Asylquote“ ist Hannover verpflichtet noch 100 weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Entgegen der von Innenminister Schünemann jüngst verbreiteten Panik vor „Masseneinreisen“ von Geflüchteten aus den Balkanländern, stammen die Geflüchteten aus dem Irak, Iran, Afghanistan, Syrien und dem Sudan. Das die zahl der Menschen aus dem Balkan so gering ist liegt vermutlich an der beinahe 100%-Abschiebequote, bzw Einreiseverweigerung von Flüchtlingen aus diesen Ländern.

Wird ergänzt…

 

 

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