Manchmal frage ich mich ja, ob das was ich tue das richtige ist. Zweifel, Reflektion. Irgendwo in weiter Ferne ist ein Ziel. Eine Utopie, ein Traum. Ein Traum, den so oder ähnlich schon viele Menschen vor mir hatten, viele mit mir und ganz sicher auch viele Menschen noch haben werden, wenn meine Überreste irgendwo vermodern. Auf dem Weg dorthin gibt es viele Schrauben an denen gedreht, Zahnräder die blockiert, oder Dinge niedergerissen werden müssen. Alle Menschen mit denen ich diesen Traum teile haben unterschiedliche Vorstellungen welches Zahnrad zu erst blockiert werden muss, welche Dinge so schnell wie möglich niedergerissen werden müssen. Decken sich diese Vorstellungen, so kann man gemeinsam anfangen Dinge zu verändern.
Aber auch darüber hinaus gibt es viele Punkte an denen man ansetzen kann. Eine Umwälzung der Gesellschaftsverhältnisse kann weder von einem einzelnen Ort aus geschehen, noch gibt es eine einzige Idee oder einen einzigen Weg mit dem das erreicht werden kann. Genau diese Vielfalt ist es, die ich schätze.
Die einen denken vor, diskutieren und prüfen ihre theoretischen Ideen mit anderen, andere versuchen über direkte Aktionen und Sabotage einen Teil beizutragen. Wieder andere drücken ihre Träume und Ideen in Bildern, Liedern oder Texten aus oder arbeiten mit den Menschen in ihrem Viertel, Dorf und Kiez an konkreten sozialen Problemen. Manche unterstützen den gemeinsamen Traum auch nur finanziell, weil andere Dinge in ihrem Leben wichtiger geworden sind.
Weder kennen wir uns alle untereinander, noch sind wir uns alle in den Mitteln unseres Widerstands einig und der gleichen Meinung erst recht nicht.
Nur manchmal erkennen wir uns an Symbolen, gesprochenen Worten oder den gezeigten Formen des Widerstands. Momente in denen uns bewusst wird das wir niemals alleine sind in unserem handeln und träumen. Momente in denen wir merken das wir unserem gemeinsamen Ziel vielleicht schon ein Stück näher sind als gedacht.